Chronik – Feuerwehren der Gemeinde Ulsnis

Freiwillige Feuerwehr Ulsnis 1886 bis 2007

Text von Peter Marxsen und Peter Thomsen (Chronik 2010) Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr für Ulsnis und Hestoft wurde auf einer vom damaligen Gemeindevorsteher Herrn H. Nissen aus Hestoft am 28. Oktober 1886 einberufenen Versammlung beschlossen. Im Protokoll wird das Brandunglück in Westerakeby als ausschlaggebender Grund hierfür genannt.

Am 16. Oktober 1886 waren abends viele Dorfbewohner aus Westerakeby mit einem Extrazug nach Schleswig zu einer Theatervorstellung gefahren. Durch Brandstiftung brannte zwischen 21 und 22 Uhr der Franzenhof, der starke Ostwind ließ auch den Callsenhof mit in Flammen aufgehen. Die Theaterbesucher wurden aufgrund des Feueralarmes mit dem Extrazug früher zurückgebracht, vom Zug aus soll es ausgesehen haben als ob ganz Akeby brenne. Zwei weitere Höfe, der Ewoldsenhof und der Hansenhof waren sehr gefährdet, konnten aber durch die von allen Seiten herbeigerufenen Feuerwehren gerettet werden. In einem alten Strohdachhaus, das zum Franzenhof gehörte, verbrannte eine junge Mutter mit zwei kleinen Kindern. Es gab keine Hilfe, da das Strohdach noch nach alter Art und Weise mit Hanfbändern (Teken) befestigt war. Die Teken brannten, das brennende herunterrutschende Dach machte ein Herein- und Herauskommen unmöglich, so gab es keine Rettung.

Frau Anna Margaretha Plieckert, geb. Jacobsen, wurde mit ihren beiden Kindern in einem Sarg beerdigt (entnommen aus »Westerakeby früher — heute« von Grete und Heinrich Witt).

Dieses tragische Brandunglück ist wohl der Anlass zur Gründung unserer Freiwilligen Feuerwehr für Ulsnis und Hestoft gewesen.

Die Gründer waren folgende Kameraden: Klinker, J. Ohl, J. Schmidt, H. Hansen, Th. Ohl, N. Jensen, Joh. Ohl, H. Carlsen, H. Jansen, H. Jochimsen, F. Bronmann, A. Matzen, J. Marxen, J. Tönnsen, P. Marxsen, J. Andresen, H. Cohrs, A. Jürgensen, H. Lange, H. Wehner, H. Niemann, P. Paulsen, H. Thomsen, H. Hinrichsen, H. Prühs, H. Klinker und P. Lorenzen.

Zum Hauptmann wurde der Hufenpächter H. Carlsen, stellvertretender Hauptmann M. Klinker, zum Schriftführer und zum Kassierer der Lehrer Schmidt gewählt.

Im Gründungsjahr beschloss die Gemeinde, eine neue Spritze anzuschaffen, darüber hinaus übernahm man die Kosten für die Ausrüstung der Wehr.

Aus dem Protokoll der Gemeinde geht hervor, dass man es für richtig hielt, zwei Feuerlöschspritzen vorzuhalten. Daher sollte die alte Distriktspritze in Schleswig für 450 Mark repariert werden, 25 Meter extra Schlauch erhalten und dann in Hestoft untergestellt werden.

Für Ulsnis wurde eine neue Spritze angeschafft, so dass man auch sofort mit den Übungen beginnen konnte. Der erste Einsatz der jungen Wehr war im folgenden Jahr am 30. März in Ketelsby beim Brand zweier Häuser.

Der Bau von zwei neuen Spritzenhäusern wurde von der Gemeinde am 13. Januar 1888 beschlossen und der Wehr im Sommer übergeben. Die Standorte waren in Ulsnis am Drei-Männer-Teich und in Hestoft an der Wegkreuzung in der Dorfmitte.

Am 16. März 1901 kam es wegen Unstimmigkeiten zu einer vierwöchigen Auflösung der Wehr.

Auf einer vom Gemeindevorsteher H. Marxen am 19. April einberufenen Versammlung, auf der sich 50 Dorfbewohner für den Fortbestand der Freiwilligen Feuerwehr aussprachen, kam es dann zur Neugründung.

Hauptmann der neu gegründeten Wehr wurde der Meierist Kropp aus Ulsnis, dessen Nachfolger wurde am 16. April 1904 der Bäckermeister N. Schaaf.

Schon 1906 gab es erneut einen Wechsel in der Führung, am 12. Mai wählte man K. Nissen aus Hestoft zum Hauptmann. Auf Antrag des Lehrers Tüxen aus Ulsnis wurde das Spritzenhaus 1910 vom Drei-Männer-Teich zum Gründstück des Baumeisters Andresen beim Kaufmann Steffen (heute Ingwersen) verlegt. Tüxen übernahm die Kosten, er hat später dort sein Wohnhaus gebaut. Das neue Spritzenhaus konnte der Feuerwehr am 16. September 1911 übergeben werden.

Feuerwehr Ulsnis-Hestoft 1911
Feuerwehr Ulsnis-Hestoft 1911

Erwähnenswert ist auch die Arbeit des Schriftführers T. Ohl, der von 1905 bis 1936 dieses Amt mit großer Sorgfalt wahrgenommen hat.

Nachdem Karl Nissen am 8. September 1933 nach 27jähriger Tätigkeit als Hauptmann der Freiwilligen Feuerwehr für Ulsnis und Hestoft und nach 16jähriger Tätigkeit als Oberbrandmeister des Amtsbezirkes Ulsnis sein Ehrenamt aufgab, wurde ihm in Anbetracht seiner Verdienste der Dank durch den Regierungspräsidenten ausgesprochen. Die Kameraden ernannten Karl Nissen zum Ehrenmitglied. Der Kamerad Kratzenberg wurde dann für ein Jahr zum Hauptmann der Wehr gewählt und 1934 vom Löschzugführer H. Klinker aus Hestoft abgelöst.

Am 2. Juni 1936 wurde von der Gemeinde der Beschluss gefasst, eine neue Motorspritze anzuschaffen, der Bau eines Trockenturmes wurde ebenfalls verwirklicht.

Feuerwehr Ulsnis 1936
Feuerwehr Ulsnis 1936

In der hinteren Reihe sind W. Marxsen, H. Schmidt, W. Geidies, O. Marxen und B. Bahr zu sehen. In der vierten Reihe H. Klinker, C. Hass, M. Jürgensen, H. Jacobsen, C. Roim, K. Möller, O. Carstensen und U. Hansen. In der dritten Reihe J. Hansen, J. Klinker, G. Paulsen, W. Andresen, J. Hansen, H. Clausen, H. Schmidt, H. Kratzenberg, J. Tönnsen, G. Lüdemann und G. Marxen. In der zweiten Reihe B. Sörensen, T. Ohl, P. Marxsen, H. Hinrichsen, H. Petersen, H. Thomsen, H. Klinker und J. Greve. In der vorderen Reihe K. Boysen, J. Frank, P. Bruhn, A. Dürkop, H. Thomsen, und W. Schleth.

Die Koebe-Kleinmotorspritze »Triumph« mit luftgekühltem Zweitakt-Motor zum Preis von 2.109 Reichsmark hat bis 1962 ihre Aufgabe erfüllt. Danach wurde eine Tragkraftspritze »Magirus« mit VW-Motor eingesetzt.

Der Baumeister Fr. W. Andresen löste nach 16jähriger Tätigkeit den Löschzugführer Klinker ab und führte die Wehr als Hauptmann bis zum Jahr 1959.

TLF8WIn die Amtszeit des Brandmeisters Peter Tönnsen, 1959 gewählt, fällt der Neubau des Feuerwehrgerätehauses 1976 in Ulsnis, aber auch die Anschaffung des Tanklöschfahrzeuges TLF 8/18 (Bild rechts) und dessen Übergabe am 27. November 1978 an die Wehr. Aus persönlichen Gründen trat der Gemeindewehrführer und Ortswehrführer im Sommer 1983 nach 24jähriger Amtszeit zurück, wobei anzumerken ist, dass es keine Unstimmigkeiten mit der Wehr oder den Kameraden gab.

Peter Marxsen, seit 1974 stellvertretender Wehrführer, wurde auf der Jahresversammlung am 25. Januar 1984 zum neuen Ortswehrführer und Friedrich Wilhelm Jerratsch zum Stellvertreter gewählt.

1986 feierte man das 100jährige Bestehen der Wehr mit einem Tag der offenen Tür, einem Empfang und einem Festball im Gasthof Ulsnis-Kirchenholz. Anlässlich des Jubiläums fand auch der kreisweite Feuerwehrmarsch in diesem Jahr in der Gemeinde Ulsnis statt.

Feuerwehr Ulsnis 1986

in der obere Reihe sind Asmus Witt, Peter Landtau, Hans-Peter Hansen, Gerd Tönnsen, Thomas ITönnsen, Wolfgang Ehlers, Hans-Joachim Nissen und Jürgen Jacobsen zu sehen. In der mittleren Reihe Claus-Detlef Tönnsen, Fritz Wende, Rolf Ehlers, Hans-Jürgen Fock, Rudolf Witt, Hans Fock, Georg Köpke, Jakob Hansen und Werner Carstensen. In der vorderen Reihe Max Tollgaard-Schmidt, Heinrich Klinker, Walter Thomsen, Jürgen Schmidt, Peter Marxsen, Friedrich-Wilhelm Jerratsch, Volkmar Audersch, Johannes Nissen und Ernst Jürgensen.

Der Festball anlässlich des 110jährigen Bestehens 1996 wurde insbesondere wegen der Aufführung einer eigenen Theatergruppe ein großer Erfolg.

Feuerwehr Ulsnis 1986
Feuerwehr Ulsnis 1986

Da seit einigen Jahren auch für das Jahr 2001 feststand, dass von der Gemeinde keine finanziellen Mittel zur Anschaffung einer neuen Tragkraftspritze bereitgestellt werden konnten, ergriff die Feuerwehr kurzerhand Eigeninitiative und baute einen neuen TS-Anhänger – insbesondere durch das Engagement des Kameraden Hans-Heinrich Marxsen – in Eigenregie selbst aus. Die Kosten hierfür in Höhe von mehreren Tausend Euro wurden ausschließlich aus der Kameradschaftskasse bestritten. Der TS-Anhänger konnte in 2002 in Betrieb genommen werden und wird noch heute bei Bränden eingesetzt. Im Jahre 2002 wurde dann auch eine neue Tragkraftspritze mit Zweitaktmotor vom Typ »Ziegler Ultra-leicht« von der Gemeinde bereitgestellt.

Nach 13 Jahren als stellvertretender Wehrführer und 18jähriger Amtszeit als Wehrführer stellte Peter Marxsen im Februar 2002 sein Amt zur Verfügung, da qualifizierter Nachwuchs aus der nachfolgenden Generation in der Wehr vorhanden war. Für die mehr als 30jährige Führungstätigkeit wurde ihm eine Ehrenurkunde vom stellvertretenden Kreisbrandmeister ausgehändigt. Sein bisheriger Stellvertreter Jürgen Schmidt – im Jahre 2020 Bürgermeister der Gemeinde – wurde am 22. Februar 2002 zum Wehrführer gewählt und leitet die Wehr noch heute. Sein Stellvertreter wurde Wolfgang Hecker, der nach seinem Wegzug aus der Gemeinde sein Amt aufgab. Im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Jahre 2006 wurde Andreas Heiler zum neuen stellvertretenden Wehrführer gewählt.

2006 beging man das 120jährige Bestehen der Feuerwehr mit einem Festball, wobei sich erfreulicherweise auch nach einem Generationswechsel innerhalb der Feuerwehr wieder eine Theatergruppe fand, die das Fest mit einer humorvollen Darbietung außerordentlich bereicherte.

Freiwillige Feuerwehr Kius bis 2007

Text aus der Chronik 2010 von Martin Delz Zu den Gründungen unserer Feuerwehren gab es meistens einen besonderen Anlass. Auch in Kius war es so, denn gleich nach dem großen Scheunenbrand auf dem Hof P. J. Schmidt beriet man über die Gründung einer Feuerwehr.

Aus Sparsamkeitsgründen wollte die Gemeindevertretung zusammen mit Gunneby eine Wehr gründen, und die Spritze sollte zwischen beiden Dörfern stationiert werden. Dieser Plan wurde wieder verworfen, weil die Entfernung zu groß war.

Nun wurde im alten Dorfkrug in Kius am 15. März 1886 die Freiwillige Feuerwehr Kius von 25 Männern aus dem Dorf und den angrenzenden Gebieten Kirchenholz und Wackerade gegründet. Zum Hauptmann wählte man Markus Tönnsen und zum Stellvertreter und Spritzenführer den Gastwirt August Hansen aus Kius.

Die Namen von 20 Gründern sind noch bekannt: Markus Tönnsen, August Hansen, Heinrich Bohnhof, Heinrich Green, Heinrich Johannsen, Asmus Jürgensen, Jürgen Koll, Heinrich Lass, Johannes Lass, Hans Lange, Johannes Lorenzen, Thomas Oehlert, Karl Ohl, Christian Petersen, Heinrich Petersen, Friedrich Steen, Andreas Thiesen, Klaus Thomsen, Hans J. Tüxen und Peter Uck.

Der erste Einsatz der jungen Wehr war bei einem Strohdachhausbrand in Gunneby am 3. September 1886. Zu einem Großbrand, bei dem eine Frau und zwei Kinder ums Leben kamen, wurde sie am 16. Oktober 1886 nach Westerakeby gerufen. Der Franzenhof und der Callsenhof brannten damals ab.

Der Gemeinderat beschloss 1890, dass alle gesunden Personen bis zum 60. Lebensjahr als Hilfskorps zur Feuerwehr herangezogen werden konnten.

1907 wurde der Kauf einer neuen Spritze beschlossen. Das Dorf Kius zahlte den Mehrwert für eine größere Spritze. Vom Bauern Christian Petersen wurde ein Baugrundstück für ein Spritzenhaus erworben. Im Jahre 1908 wurde dann das Spritzenhaus gebaut, welches bis 2007 seinen Dienst erfüllte. Die damalige Spritze war, laut noch erhaltener Rechnung, eine Handdruckfeuerspritze für 1.180 Mark. Zur Bedienung der Pumpe wurden acht Mann gebraucht, die laufend abgelöst wurden.

Zum Schutz von gefährdeten Gebäuden wurden Steigertrupps mit Tauen und Leitern eingesetzt, außerdem hatte man ein Beil und einen Breitgurt. Feuerhörner lösten den Alarm aus. Die Wehrführer waren für den richtigen Einsatz der Wehr und deren Ausbildung verantwortlich. Bis 1911, in 25 Jahren, verzeichnete die Wehr 21 Einsätze. Es fanden jährlich acht Übungen und drei Versammlungen statt.

Freiwillige Feuerwehr Kius 1911
Freiwillige Feuerwehr Kius 1911
Freiwillige Feuerwehr Kius, 40-jähriger Stiftungstag am 15. März 1926
Freiwillige Feuerwehr Kius, 40-jähriger Stiftungstag am 15. März 1926

Nach Markus Tönnsen, der bis zu seinem Tode 1933 die Wehr führte, wurde Johannes Jessen, Hesselmühle, neuer Wehrführer des Löschzuges II in Kius. Die Ablösung erfolgte durch Julius Jacobsen. Nach dem Kriege wurde Jacob Jessen, Ulsnis-Kirchenholz, gewählt. Von 1956 führte Hans-Werner Schmidt die Wehr, die im Jahre 1960 von Otto Schmidt übernommen wurde. Da Otto Schmidt Amtswehrführer wurde, wählte man als Nachfolger Hans Tüxen, der bis zur Erreichung der Altersgrenze 6 Jahre, bis 1973, die Wehr führte. Am 1. März 1973 übernahm Siegfried Delz die Wehrführung in Kius.

Am 15. März 1986 feierten wir das 100-jährige Jubiläum der Kiusser Wehr und hielten Rückblick auf die zurückliegenden Jahre.

Laientheater zum 50-jährigen Jubiläum der Kiusser Feuerwehr im Jahr 1936
Laientheater zum 50-jährigen Jubiläum der Kiusser Feuerwehr im Jahr 1936
100 Jahre Kiusser Feuerwehr 1986
100 Jahre Kiusser Feuerwehr 1986

Auf dem Bild zu sehen: P.C. Henningsen, H.H. Schmidt, M. Porath, F. Jacobsen jun., M. Delz, H. Biesalski, A. Biesalski, J. Hansen, H. Leu, F. Porath, S. Delz, J. Günther, H.N. Lass, H. Green, E.A. Carstensen, H. Schmidt, H.H. Tüxen, F. Jacobsen, O. Schmidt, H. Tüxen, H. Lassen, G. Egge, es fehlt H. P. Schmidt.

1990 wurde von einigen Kameraden ein neuer Spritzenanhänger entworfen und mit der Landmaschinenwerkstatt Thomas Lorenz in Steinfeld gebaut. Der alte Anhänger Baujahr 1942 konnte und durfte die gesamte Ausrüstung nicht mehr tragen.

Am 25. Februar 1994 war für Siegfried Delz nach 21 Jahren Wehrführer die Amtszeit aus Altersgründen beendet. Auf der Jahreshauptversammlung wurde sein Stellvertreter Hans Green zum Wehrführer gewählt, neuer Stellvertreter wurde Johannes Hansen. Am 3. März 2000 ließ sich Hans Green für die Wahl zum Wehrführer nicht mehr aufstellen, da er aus Altersgründen keine volle Amtszeit mehr hätte durchführen können. Zum Wehrführer wurde Martin Delz gewählt.

2001bis 2004 wurde in Erwägung gezogen, eine neue Unterstellmöglichkeit für den Spritzenanhänger zu finden; auch ein Neubau wurde angedacht, da das bisherige Gerätehaus nicht mehr den Vorschriften entsprach. Vorhandene Gebäude eigneten sich nicht, da sie die behördlich vorgeschriebenen Auflagen nicht erfüllten, und für einen Neubau stellte die Gemeinde kein Geld zur Verfügung. So blieb es bei dem Gerätehaus von 1908. Auch an anderen Stellen wurden der Kiusser Wehr Seitens der Gemeinde nur geringe finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt. So kam es im Januar 2007 im Haus des Wehrführers unter Teilnahme des Amtswehrführers Rainer Erichsen bei einer außerordentlichen Versammlung zu dem Beschluss, Fusionsgespräche mit der Ortswehr Ulsnis aufzunehmen.

Die Feuerwehr Kius wurde in den zurückliegenden 25 Jahren zu vier Großbränden, darunter dem einer Reetdachkate von 1726, drei Schwelbränden, drei Flächenbränden, einem Sturmeinsatz (1999, Sturmtief »Anatol«) im eigenen Ortsteil alarmiert, hinzu kamen Unterstützungen der Nachbarwehren bei Einsätzen, sowie technische Hilfeleistungen.

Freiwillige Feuerwehr Kius-Ulsnis ab 2007

[Ursprungstext aus der Chronik von 2010 von Peter Marxsen und Jens Thomsen] Am 6. Juni 2007 schlossen sich die beiden Ulsnisser Ortswehren Kius und Ulsnis zur Freiwilligen Feuerwehr Kius-Ulsnis zusammen. Diese Fusion bot sich an, weil die Kiusser Wehr mit zwölf Aktiven die Sollstärke von 27 Feuerwehrleuten deutlich unterschritt und außerdem der Gemeinde für notwendige Investitionen am Feuerwehrhaus in Kius keine finanziellen Mittel zur Verfügung standen. So lag es nahe, das Feuerwehrhaus im Ortskern von Ulsnis und die vorhandenen technischen Geräte fortan gemeinsam zu nutzen. Es wurde zunächst erwogen, die Gunnebyer Ortswehr ebenfalls in die Fusion mit einzubeziehen, sie konnte sich jedoch aufgrund ihrer Gruppenstärke und Ausrüstung ihre Eigenständigkeit bewahren.

Dank guter Vorarbeit in mehr als einjährigen Vorgesprächen verlief die erste gemeinsame Mitgliederversammlung der Feuerwehr Kius-Ulsnis am 6. Juni 2007 äußerst harmonisch. Von insgesamt 29 stimmberechtigten anwesenden Mitgliedern erfolgte die Zustimmung zur Fusion bei nur einer Gegenstimme und einer Enthaltung. Alle weiteren Personalentscheidungen wurden einstimmig erzielt. Zum stellvertretenden Wehrführer wurde der bisherige Wehrführer der Kiusser Wehr, Martin Delz, gewählt.

Neben der primären Aufgabe, der Sicherstellung des Brandschutzes, nimmt die Feuerwehr Kius-Ulsnis zahlreiche weitere Aufgaben wahr, die insbesondere das Zusammenleben in der Gemeinde fördern. So organisiert sie allein oder unterstützend Veranstaltungen wie Dorffeste, Osterfeuer, Laternelaufen, Aktion »Sauberes Dorf«, Fahrradtouren, Maibaumaufstellen und einiges mehr. Weiterhin nimmt sie Aufgaben der Brandschutzerziehung im Kindergarten Ulsnis und in der Grundschule Steinfeld wahr.

Der Tanker der Feuerwehr kam in den letzten Jahrzehnten glücklicherweise nicht allzu häufig zur Bekämpfung von Großbränden zum Einsatz, er wurde jedoch häufig für Spülarbeiten an den Abwasserschächten und Straßeneinläufen benötigt. Die Gemeinde weiß die gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehr zu schätzen und ist ihrerseits stets bereit, die Wünsche der zwei Ortswehren zu berücksichtigen. Sie bemüht sich, die Feuerwehr mit den ihr zur Verfügung stehenden Finanzmitteln zu unterstützen, damit diese den immer größer werdenden Anforderungen an Technik und Sicherheit gerecht werden kann.

Zur wesentlichen Ausrüstung der Wehr gehören heute ein Tragkraftspritzenanhänger mit TS, ein Tanklöschfahrzeug TLF 8/18, vier Atemschutzgeräte sowie diverse Sprechfunkgeräte.

Die Feuerwehr Kius/Ulsnis im Jahr 2010
Die Feuerwehr Kius/Ulsnis im Jahr 2010

In der oberen Reihe sind Gerd Tönnsen, Friedrich Jacobsen, Joachim Thomsen, Jan Leu, Hans-Joachim Nissen, Daniel Eulig, Jan Schwebel, Sönke Carstensen, Frank Vangerow, Christian Hansen, Jens Thomsen und Ingmar Jerratsch zu sehen. In der mittleren Reihe Andreas Heiler, Martin Delz, Carsten Andresen, Claus-Detlef Tönnsen, Hans-Peter Hansen, Heinrich Lass, Carsten Paulsen, Werner Molzen, Thomas Tönnsen, Joachim Bonack, Carsten Schmidt, Jürgen Jacobsen, Dirk Jacobsen und Jan Schmidt. In der vorderen Reihe Jürgen Schmidt, Alfred Biesalski, Johannes Hansen, Hans Fock, Georg Egge, Peter Marxsen, Walter Thomsen, Heinrich Lass, Werner Carstensen, Georg Köpke und Hans-Heinrich Marxsen. Im Bild fehlen Eckhart Feldmann, Hans Green, Jakob Hansen, Friedrich Wilhelm Jerratsch, Heinrich Klinker, Klaus Klinker, Herbert Leu, Kai Schmidt, Max Tollgaard-Schmidt, Fritz Wende und Rudolf Witt.

Die Arbeit in der Freiwilligen Feuerwehr Kius-Ulsnis wird derzeit von 30 aktiven Kameraden und 18 Ehrenmitgliedern geleistet. Weiterhin dürfen wir uns auf die finanzielle Unterstützung von ca. 70 fördernden Mitgliedern verlassen.

In den 124 Jahren des Bestehens (Stand 2010) der Freiwilligen Feuerwehr trugen zehn Wehrführer die Verantwortung für die Sicherstellung des Brandschutzes, die Pflege der Kameradschaft und die Förderung des Gemeinwesens. Sie wurden hierbei durch eine Vielzahl von Kameraden sowie deren Ehegatten bzw. Lebenspartnern unterstützt, die eher im Hintergrund engagierte Arbeit leisteten.

Mögen uns diese Fähigkeiten auch in den nächsten Jahren und Generationen erhalten bleiben, um nicht nur den Brandschutz sicherzustellen, sondern auch ein gemeinschaftliches Miteinander auf dem Land zu bewahren.

Die Freiwillige Feuerwehr Gunneby

Text von Sönke HansenDie Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr in Gunneby fand am 22. Februar 1930 statt. Erster Wehrführer bei der Neugründung wurde Wilhelm Hansen. Er führte die Wehr bis zum Jahre 1934, dann wurde er Amtswehrführer. Es meldeten sich 23 Kameraden für den aktiven Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr Gunneby und fünf Passivmitglieder. Die Feuerwehrbekleidung wurde für je 30 Mark in Kius von Schneider Schmidt gefertigt. Die Helme wurden in Husum bei der Firma Jensen bestellt – nach dem Test eines Probeexemplares. Ein Jahr später fand eine Amtsübung in Gunneby statt mit den Wehren aus Kius, Ulsnis, Steinfeld und Gunneby.

Im Jahr 1932 erfolgte eine Löschteichreinigung in Gunneby. In Handarbeit mit einem Gespann und zwei Sturzkarren wurde der Schlamm abgefahren bis zu einer Tiefe von zwei Metern, das ganze in zehn Tagen. Zuvor brauchte die Wehr etliche Tage zum Leerpumpen des Dorfteiches.

Foto aus dem Jahre 1932: Reinigung des Dorfteiches
Foto aus dem Jahre 1932: Reinigung des Dorfteiches

Auf dem Bild von links nach rechts: Willi Hansen, Karl Erichsen, Jacob Henningsen, Hans Hansen, Willi Arends, Otto Bock (Kius), Tagelöhner Thomsen (bei Hollensen), Hans Erichsen, Gustav Dierks (Arbeiter bei Andresen) und Dethlef Andresen.

Freiwillige Feuerwehr Gunneby im Jahr 1936
Freiwillige Feuerwehr Gunneby im Jahr 1936

Auf dem Bild zu sehen (jeweils von links nach rechts): oben: H. Lorenzen, H. Erichsen, A. Möller, J. Schmidt, stehend: F. Kaufmann, S. Petersen, J. Lorenzen, P. Vollertsen, K. Hansen, W. Hollensen, J. Petersen, sitzend: F. Obitz, H. Möller, A. Thiesen, W. Hansen (WF), G. Martensen, J. Diedrichsen, W. Harmsen und unten: H. Petersen, H. Hansen.

1936 fuhr eine Abordnung aus Gunneby zum 50 jährigen Feuerwehrbestehen nach Ulsnis und Steinfeld.

1941 gab es eine neue Dienstvorschrift mit der Vorgabe, je Wehr zumindest einen Wehrführer und 18 Mann einsetzen zu können. Es musste die Altersriege aushelfen. Ein Wachdienst zwecks Flugzeugbeobachtungen wurde eingerichtet. Es fanden keine Einsätze in Kiel oder Hamburg statt, da die Wehr nur mit Gespann ausgerüstet war. 1950 erhielt die Gunnebyer Wehr eine gebrauchte Tragkraftspritze aus dem Bestand der früheren Wehrmacht. Es wurde außerdem mit viel Eigenleistung ein neues Gerätehaus zur Unterbringung gebaut, es steht am Dorfteich und dient noch immer der Unterbringung des Tragkraftspritzenfahrzeugs.

Eine Teichreinigung erfolgte 1960 mit einem Bagger. Zwei Tage brauchte die Wehr zuvor zum Leerpumpen. Später wurde von Hans Erichsen aus Goltoft der Teich mit einer Steinmauer ringsum befestigt, welche bis 1999 erhalten blieb.

Auf dem Dach der Scheune des damaligen Wehrführers Helmut Matthiesen wurde 1964 eine neue Sirene eingerichtet. Ein neuer Versammlungsraum befand sich 1967 im Gebäude der ehemaligen Schule in Gunneby – im alten Klassenzimmer, mit neuem Ofen, da die Gastwirtschaft seit 1956 geschlossen war.

In den Jahren 1973 bis 1974 wurde ein neues Feuerwehrschulungs- und Versammlungsgebäude in Gunneby gebaut. Erstellt wurde es fast komplett in Eigenleistung der Feuerwehrkameraden. Es wird bis heute genutzt. Ein großer Versammlungsraum ist enthalten sowie zwei Toilettenräume und eine Einbauküche mit Kochmöglichkeit.

Freiwillige Feuerwehr Gunneby 1975
Freiwillige Feuerwehr Gunneby 1975

Von links nach rechts, oben: H.H. Hansen, J. Lorenzen, A. Green, H. Filz, P. Möller und J. Petersen. In der Mitte sind W. Kirstein, H. Thiesen, W. Friedrich, D. Andresen, H. W. Hansen, K. H. Filz, J. W. Matthiesen und W. Tramsen. Und unten sind J. H. Martensen, A. Petersen, H. Matthiesen, A. Marxen, F. Brandt, W. Hansen und H. Evers.

1978 wurde ein selbstfahrendes Kraftfahrzeug der Wehr zur Verfügung gestellt: ein gebrauchter VW Bus. Der Motor des Fahrzeugs geriet in Brand bei einer Feuerwehr Orientierungsfahrt in Rieseby. Somit wurde 1982 ein neues Tragkraftspritzenfahrzeugs übergeben, welches noch heute eingesetzt wird.

Im Jahr 1987 stellte sich die Freiwillige Feuerwehr Gunneby der Leistungsbewertung »Bronzenes Beil« mit Erfolg. Zur Prüfung gehörten die Disziplinen Knoten und Stiche, Marschieren und eine Brandeinsatzübung. Die Auszeichnung und die Urkunde befinden sich im Schulungsheim an Ihrem Platz unter dem Jubiläumsschild.

Eine äußerst erfolgreiche Zeit bei den Schnelligkeitsübungen waren die Jahre 1988 und 1990 auf Amtsebene. Zweimal in Folge konnte der erste Platz belegt werden. Die erfolgreiche Titelverteidigung wurde 1990 auf dem Platz am Strand ausgerichtet. Zuvor wurde der Platz eingeebnet, damit ein großes Zelt Platz hatte. 1992 ist bei der erneuten Verteidigung in Gunneby die Tragkraftspritze ausgefallen.

Die Freiwillige Feuerwehr Gunneby nimmt regelmäßig an der Orientierungsfahrt für Rettungseinheiten um den Henri-Dunant-Pokal teil. Das Team um Rainer Lorenzen und Karl-Georg Hansen schaffte nach sehr guten Platzierungen im Jahr 1995 schließlich den ersten Platz und holte den Pokal. Nach dieser starken Leistung war die Wehr in Gunneby im Folgejahr gefordert, die Ausrichtung vorzunehmen. Es nahmen 50 Teams teil. Den benachbarten Wehren wurde für die Mithilfe ein großer Dank ausgesprochen nach dem Sieg des DRK Kreisverbandteams.

Im Jahr 1999 wurde mehrfach der Dorfteich ausgepumpt mit zwei Tragkraftspritzen. Später wurde der Teich ausgebaggert und mit Spundwänden die Böschungen zur Dorfstrasse und zum Hof verstärkt. Eine Sirene wurde auf einem Mast am Schulungsgebäude gebaut, da die alte Sirene defekt war. Eine weitere wichtige Anschaffung erfolgte ebenfalls 1999. Eine neue Tragkraftspritze der Firma Ziegler wurde vom Bürgermeister Peter Lorenzen übergeben.

Erstmalig konnten die Kameraden im Jahre 2003 drei Anwärterinnen begrüßen als aktive Mitglieder in der Freiwilligen Feuerwehr. Bettina Lorenzen, Britta Marxen und Frauke Thiesen wurden auf der Jahreshauptversammlung begrüßt.

Die Umrüstung der Feuerwehrsirene auf ein Digitalfunksignal erfolgte 2008, neue Helme der Firma Rosenbauer Typ »Heros Xtreme« für Atemschutzgeräteträger wurden angeschafft, zwei Geräte befinden sich nun ständig im Fahrzeug. 2009 wurden neue Feuerwehrjacken in der Farbe blau mit modernen Reflektorstreifen nach neuer Feuerwehrnorm angeschafft.

2010 feierte die Freiwillige Feuerwehr Gunneby das 80. Stiftungsfest in Ulsnis-Kirchenholz zusammen mit Abordnungen aus den Nachbarwehren und Gästen – alle fünf Jahre geschieht dies. Es werden jeweils Theateraufführungen auf Plattdeutsch dargeboten mit Laiendarstellern aus dem Umfeld der Feuerwehrkameraden.

Die Freiwillige Feuerwehr Gunneby übt einmal im Monat den Umgang mit dem Material. Im Laufe eines Jahres hat die Feuerwehr folgende weitere Termine: Veranstaltung eines Kegelabends, Fahrradtour, Spieletag im Sommer oder Grillen am Strand in Gunneby, Ausrichtung einer »Fahrt ins Blaue«, Weihnachtsfeier oder Grünkohlessen. Diese regelmäßigen Termine werden im Dorf sehr gut angenommen, und auch Feriengäste sind oftmals mit dabei.

Die Ausstattung der Wehr im Jahr 2010

Fahrzeug: VW Tragkraftspritzenfahrzeug, Baujahr 1982 mit Zweitakt-Tragkraftspritze »Ziegler Ultra Leicht« Baujahr 1999 und zwei Atemschutzgeräten, drei zwei-Meter-Band Sprechfunkgeräten, ein vier-Meter-Band Funkgerät seit 1995, 900 Meter Schlauchleitungen in B und 300m Schlauchleitungen in C, Schlauchbrücke, ein Hohlstrahlrohr für Innenangriffsituationen unter Atemschutz, Scheinwerfer, vier A Saugschläuche mit Korb und Halteleinen, Trage und Feuerlöscher sowie Steckleiter. Die Atemschutzgeräteträger besitzen weitere Schutzkleidung für den Innenangriff. Der Standort des Fahrzeugs ist das Gerätehaus am Löschteich in Gunneby.

Im Jahre 2010 aktive Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Gunneby sind Karl Georg Hansen, Rainer Lorenzen, Matthias Hansen, Frauke Thiesen, Sönke Hansen, Hans-Wilhelm Hansen, Jan-Thomas Möller, Hartmut Vollertsen, Dirk Hansen, Michael Hans, Britta Marxen, Sven Janssen, Carsten Andresen, Carsten Petersen, Joschua Böckers, Hans-Jürgen Thiesen, Frauke Thiesen und Sabine Obitz.

Ehrenmitglieder sind Willi Thomsen, Hans-Heinrich Hansen, Peter Möller und Detlef Andresen.

Das Foto zeigt die Freiwillige Feuerwehr Gunneby im Jahr 1936.
Das Foto zeigt die Freiwillige Feuerwehr Gunneby im Jahr 1936.

Auf dem Bild (von links nach rechts) zu sehen: oben: Britta Marxen, Michael Hans, Joschua Böckers, Matthias Hansen (Maschinist), Jan-Thomas Möller, mitte: Hans-Jürgen Thiesen, Thies Thiesen, Sönke Hansen (Schriftführer), Karl Georg Hansen (Wehrführer), Sven Janssen, Rainer Lorenzen (stellv. Wehrführer), Carsten Andresen, Hartmut Vollertsen, Dirk Hansen, unten: Carsten Petersen, Detlef Andresen, Hans-Heinrich Hansen, Hans-Wilhelm Hansen, Frauke Thiesen (Kassenführerin). Es fehlen: Sabine Obitz, Peter Möller und Willi Thomsen.

Die Wehrführer seit der Gründung

  • Wehrführer von 1930 bis 1934 war Wilhelm Hansen
  • Wehrführer von 1934 bis 1954 war Georg Martensen
  • Wehrführer von 1954 bis 1974 war Helmut Matthiesen
  • Wehrführer von 1974 bis 1983 war August Marxen
  • Wehrführer von 1983 bis 1995 war Jes W. Matthiesen
  • Wehrführer seit 1995 ist Karl-Georg Hansen