Chronik – Das Dorf Hestoft
Zuerst einige Anmerkungen
Liebe Leser/innen, bei der Beschreibung des Dorfes Hestoft tauchen zwei Begriffe auf, die einer Erklärung bedürfen. Es ist von Hufen und Katen die Rede.
Wikipedia zur Hufe: »Das Wort Hufe bezeichnet ein landwirtschaftliches Gut, welches mit einem Pfluge bestellt werden kann und demnach der Arbeitskraft einer Familie entspricht« und diese ernährte. Die korrelative Fläche wurde vom Anfang des 9. bis ins 19. Jahrhundert hinein meist auf rund 30 Morgen veranschlagt. Großbauern konnten mit Hilfe von vielen Knechten und mehreren Zugtiergespannen auch 60 oder gar 120 Morgen bewirtschaften.
Wikipedia zur Kate: Kate oder Kotten war die Bezeichnung eines einzelnen einfachen Wohnhauses oder einer einzelnen Werkstatt in oder abseits der dörflichen Gemeinschaft. Meistens waren sie von Köttern bewohnt, deren Wohnrecht eine Form des Deputatlohns darstellte.

Mittelalterliche Funde
Einem Vermerk des Archäologischen Landesamtes ist zu entnehmen: Im Oktober 1957 wurden in der Feldmark von Hestoft etwa 150 m vom Schleiufer entfernt bei Anlage einer Vorfluterleitung in einer versumpften Niederung eines kleinen Wasserlaufes Reste von Holzkonstruktionen angeschnitten. Es handelte sich um Rund- und Spalthölzer, die teils als angespitzte, eingerammte Pfähle, teils als waagerecht liegende Bohlen in einer Tiefe von 1,2 bis 1,5 m angetroffen wurden. Bedeutung und Zeitstellung ungewiss.
Beim Spülen der Dränage im Mai 2009 stieß man erneut auf Konstruktionshölzer, circa 50 m vom Ufer der Schlei entfernt. Werner Carstensen veranlasste eine dendrochronologische Untersuchung der Fundstücke durch das Archäologische Landesamt, die folgendes Ergebnis brachte: »Nach der Jahrringchronologie reicht das Rundholz von 1296 bis 1373 nach Christi Geburt, womit auch das Fälldatum angegeben ist (…). Warum nun in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts bei Hestoft an der Schlei eine derart aufwändige Holzkonstruktion gebaut worden ist, die man wohl als Brücke oder Landeplatz ansprechen kann, kann ich Ihnen nicht beantworten…«

Das Konstruktionsteil (Foto) ist im Dorfmuseum zu besichtigen.
Die Geschichte ab 1486
Die ältesten Aufzeichnungen von Hestoft stammen nach Jensens Angeln aus dem Jahre 1486. Danach soll Hestoft damals ein Gut gewesen sein, dass zu diesem Zeitpunkt bereits seit mehr als 50 Jahren dem Domkapitel gehörte. Aber Heinrich Breyde erhob damals Anspruch auf »Dörp und Gudt tho Hestofft mit siner thobehöringe im Kerspele tho Ulßnesse beleghen«. Auf einer Koppel der Feldmark (Bredsand) sollen bis um 1900 Spuren von Befestigungen vorhanden gewesen sein, die zur Zeit des Königs Erich von Pommern angelegt sein sollen. Hestoft gehörte 1486 zur Kirche nach Ulsnis. Davor gehörte Hestoft zur Kapelle nach Goltoft.
Aus dem Jahrbuch 1963 des Angler Heimatvereins, Seite 49:
»Zu der Goltoffter Kapelle (welches Wort Goldtofft von dem guten Boden seinen Nahmen haben soll) haben gehöret die Dörfer Goldtofft, Geelbyholz, und Hestofft, welches letztere izo nach Ulsnis eingepfarret ist. Aufm Ulsnisser Felde bei Hestofft-Berg liegen noch 8 Schipp Goldtoffter Pastorat-Land, wofür jährlich noch an den Prediger zu Brodersby 5 Schipp Habern zur Häuer bezahlet werden. Dieser Umstand giebt auch einen Beweis ab, dass das Dorf Hestofft nach der Goldtoffter Kapelle gehöret habe«.
Aus dem Rechnungsbuch der Kirche zu Ulsnis von 1561 bis 1610 (Abschrift Otto Thiesen) ist zu entnehmen, dass damals in Hestoft acht Hufner und vier Kätner sesshaft waren. Die Hufner mussten jährlich drei Schilling, die Kätner einen Schilling Kirchengeld bezahlen. Die Abschrift befindet sich im Kreisarchiv in Schleswig.
1569 waren folgende Bauern auf den Hufen: Hans Marcussen, Caver Mattissen, Peter Moltssen, Peter Kramer, Andris Petersen, Hans Rasch, Andreas Hermessen und Jurin Rasch. Die Kätner hießen: Jes Gregersen, Nis Moltssen, Micke Tampssen. Der Name des Instenkätners war Peter Moltssen. Quelle: Gustav Diercks: 600 Jahre Kirche zu Ulsnis
Der Instenkätner hatte kein eigenes Land. Er wohnte zur Miete und war als Landarbeiter oder Handwerker tätig. Die Hestofter Hufner waren keine Leibeigenen unter dem Gut, sondern sie waren Festebauern laut dem Festebrief unter dem Domkapitel zu Schleswig. Das heißt, sie waren verfestet und mussten Abgaben leisten. Ihnen gehörten nur die Häuser; etwas von dem Land zu veräußern war ihnen bei Verlust der untersagt.
Im 16. Jahrhundert war es friedlich und ruhig in Hestoft, die Preise für landwirtschaftliche Produkte stiegen an, der Wohlstand wuchs, ja die Bauern führten zum Teil ein üppiges Leben.
Ganz anders verlief das 17. Jahrhundert bis Anfang des 18. Jahrhunderts. Während des Dreißigjährigen Krieges 1618 bis 1648 herrschte große Not in Angeln, und im Jahre 1643 fiel der schwedische General Torstenson mit seinen Truppen in die Herzogtümer ein (Jahrbuch 1934 des Angler Heimatvereins, Seite 80 bis 82).
Durch Kriege und Plünderungen waren die Dörfer teilweise verwüstet, die Bewohner waren verarmt und konnten ihre Abgaben kaum erfüllen. Die Hestofter Bauern taten sich zusammen, um sich gegen die drohende Einquartierung der Schweden freizukaufen. Um die von den Schweden verlangte Summe aufzubringen, verkauften sie Teile ihres Landes, was ihnen als Festebauern per Gesetz verboten war.
Im Jahrbuch des Angler Heimatvereins von 1934 ist der Verkaufsbrief zu lesen, der 1643 zu Papier gebracht wurde. Käufer der Landstücke war der Pferdehändler Hans Detleffsen. Jeder Hufner musste 15 Reichstaler aufbringen. Um die Einquartierung abzuwenden, mussten insgesamt 120 Reichstaler aufgebracht werden. Um die Rechtmäßigkeit des Kaufvertrages zu beurkunden und sich vor »der hochgeehrten Obrigkeit zu verantworten« holten die Hestofter Bauern den »Dohm Capittuls Niß Hansen« zu Rate. Er war außer dem Pastor der Einzige vor Ort, der des Schreibens mächtig war, allein dafür war seine Anwesenheit von Nöten.
Hans Detleffsen lud als Zeugen vier »Ehrliker Menner« aus den umliegenden Dörfern. So wurde beurkundet, dass die Bauern aus Not handelten, denn »die unvörmidlike Noth, de uns dartho drenget, welcker als man set, ken Gesetze kann gegeben werden…«.
Die Felder wurden zu der Zeit in einer Feldgemeinschaft bewirtschaftet und das Vieh wurde gemeinschaftlich von Dorfhirten geweidet. Die Regierung versuchte der daniederliegenden Landwirtschaft durch Beseitigung der Feldgemeinschaft zu helfen. So spricht ein Reskript vom Jahre 1749 aus, dass der König allergnädigst darauf bedacht sei »die Oekonomie und Landwirtschaft zu des Landes und der Eingesessenen selbsteigenen Nutzen und Besten auf einen guten Fuß zu setzen und ist es zu dem Zweck sehr zuträglich, wenn die gemeinsamen Ländereien in besondere Koppeln und Portionen verteilt werden, immaßen sodann ein guther und arbeitsamer Hauswirth Gelegenheit findet, seinen Antheil bestthunlich zu kultivieren und seine Einkünfte zu mehren, auch nachlässige Hausleute zu gleichem Fleiß aufgemuntert werden möchten.« Infolgedessen fand in vielen Orten eine Einkoppelung statt.
Das Erd- und Vermessungsbuch ist im Original erhalten. Es ist sehr umfangreich und hat sich über einen Zeitraum bis 1797 hingezogen. Einige Auszüge aus dem Erdbuch Hestoft:
»Da die Dorfschaft Hestoft ihre bisher in Gemeinschaft gelegenen Ländereien nach einer unter sich in der Güte geschehenen Ausgleichung verteilet, haben wir Officiales aus Schleswig uns verlangtermaßen allhier eingefunden, um die auch noch fehlende obrigkeitliche Untersuchung zu bewerkstelligen und die verordnungsmäßige Ausfertigung und Genehmigung zuzubereiten. Zu diesem örtlichen Geschäfte wurde der von der Dorfschaft stets gebrauchte beeidigte Landmesser Marx Clausen aus Goltoft und die vorgeschlagenen Sand- und Bonitierungsmänner Jürgen Andresen zu Steinfeld und Claus Flüh zu Akeby gezogen. Weil es die Absicht der Dorfschaft zugleich ist, ein autorisiertes Haupt-, Erd-, und Vermessungsbuch jetzt verrichtet zu sehen, so hat unser gegenwärtiges Geschäft sich auch auf die bereits vor Jahren geschehenen Landverteilungen erstrecken müssen. Rücksichtlich hierauf wurde zu vörderst diese, teils von der Dorfschaft bei ihren Landverteilungen verabredete, teils von uns in loci vermittelten Punkte bemerkt, und zu ihrer jetzigen und künftigen Gelebung angeführt nämlich:
1. mit den alten Befriedigungen und deren Unterhaltung geschieht keine Veränderung, jene bleiben unverrückt und diese besorgen in Zukunft diejenigen, die dazu bisher verbunden gewesen.
2. Für die Dorfschaft verbleiben zwei nach der Schlei führende Wege. Der eine soll längs den Wiesen bis an die Ulsnisser Scheide, und der andere von der Koppel, Groß Schieberg, längs den Knicken an den Wiesen gehen. Dieser letztere wird, ohne die zum Wall und Graben abgelegten zwölf Fuß, vergütetermaßen zwanzig Fuß breit, und dem Besitzer von der Koppel, Groß Schieberg steht es frei ihn abzugraben, oder ihn in dieser Koppel unabgegraben zu lassen. Dieser Weg ist bloß dazu bestimmt, dieses oder jenes nach der Schlei zu holen, daher er als ein Feldweg, um darauf Feldfrüchte zu fahren, oder Vieh zu treiben nicht benutzt werden darf.«
Es folgen noch sieben weitere Punkte. In diesen Punkten geht es um Wasserläufe, Tränkstellen und Reetschnitt. An anderer Stelle ist erwähnt, dass das Norderfeld bereits früher aufgeteilt und vermessen wurde, und dass diejenigen Hufner welche ihr Land im besagten Norderfeld etwas weit von ihrem Haus erhalten haben, bei nachheriger Einkoppelung eines anderweitigen Feldes erste Wahl haben sollen:
»Die drei Kätner verzichten auf ihre Kuhgräsung in dem Norderfelde in totum und sind zufrieden mit der Gräsung auf den übrigen Dorffeldern, doch mit den Bedingungen, daß besagte Felder von den Hufnern mit eigenem Vieh nicht überschlagen werden.Dem Instenkätner welcher, weil er selber Land in Gebrauch hat, de jure keine Weidegerechtigkeit besitzt, wollen jedennoch die Hufner nicht an Schuldigkeit, sondern aus Gutheit wie bisher geschehen, eine Kuh mitgräsen, als womit er friedlich zu sein sich erklärt hat, wenn er nur jährlich eine Kuhgräsung erhielte. Anlangend des Pastors zu Ulsnis Herrn Clausen im Norder- und Süderfeld befindlich wenigem Pastoratsland, so ist derselbe vermöge seiner Unterschrift pro Persona, woselbst ihm von dem Orte Tabensbüll an 14 Schipp und das in dem Norder- und Süderfelde gehabte Land beisammen mit 28 Schipp abgelegt worden. Gleichfalls zufrieden, daher er angewandt sein wird allerhöchsten Ortes die gesetzmäßige Approbation zu bewirken, wohingegen besagter Herr Pastor auf seine bisher gehabte Kuhgräsung und übriges Pastorats-Land im ganzen Hestofter Felde indem dieses alles in dem privative in Tabensbüll erhaltenen Lande mitbegriffen, für sich und sein Nachfolger im Amte renunieret. Aetum ut supra«.
Es folgen Angaben über den neuen Kappelner Landweg wegen seiner Breite. Es fehlen der alte Feldweg Süderbrarup-Missunde und der Feldweg zur Schlei um Getreide zu verladen. Zum Schluss haben alle acht Hufner, drei Kätner und ein Instenkätner das Erdbuch unterschrieben, wobei zu bemerken ist, dass zwei Kätner mit beigefasster Feder unterschrieben haben. Daraus ersieht man, dass es mit der Schulbildung nicht zum Besten stand.
Die ersten schriftlichen Berichte über Küster und Lehrer in Ulsnis findet man im Landesarchiv. 1707 war Küster und Lehrer Repercius in Ulsnis. Die Hestofter Kinder gingen in Ulsnis zur Schule. 1754 beantragte Hestoft eine eigene Schule, aber erst 1782 erhalten die Hestofter eine Genehmigung für eine eigene Schule.
Im Jahrbuch des Angler Heimatvereins von 1952 erwähnt Ernst Erichsen aus Husum, dass der Lehrer in Hestoft mit 20r am wenigsten in ganz Angeln verdient. Der Lehrer hatte das Einkommen eines Tagelöhners. Er wird zu den Mahlzeiten bei den Hufnern beköstigt worden sein, und in einer Kammer übernachtet haben. Der Unterricht wird in Hestoft in einem Zimmer stattgefunden haben. 1849 wird die Ulsnisser Schule erweitert und die Nebenschule in Hestoft geschlossen.
Besitzstände einer Hufe im Jahre 1819
Taxationsverzeichnis, Inventar 1819 des Hufners Claus Henningsen aus Hestoft: Da die Witwe des verstorbenen Hufners eine neue Ehe eingehen wollte, wurde ein Teilungsvertrag abgeschlossen, um die Rechte der aus der ersten Ehe stammenden Kinder abzusichern. Der gesamte Besitzstand wurde dazu inventarisiert und bewertet:
»… Da die Ländereyen der Hufe Feste-Qualitaet haben, so können selbige als gesetzliches Praecipium des ältesten Sohnes keiner Taxation unterworfen werden. Baare Capitalien sind nicht vorhanden. Dahingegen sind an Schulden vorhanden und haften auf der Hufe…«
Hinweis der Redaktion: Ein Reichstaler gleich 16 Schilling. Im Folgenden steht die Abkürzung »Rtl« für »Reichstaler«, die Abkürzung »S« für »Schilling.«
An Gebäuden:
- das Wohnhaus 13 Fach unter Berechnung der losen Schloten und zweyer eiserner Öfen … 1200 Rtl
- das Abnahmehaus 6 Fach unter Berechnung der losen Schloten und eines eisernen Ofen … 140 Rtl
- die Scheune 9 Fach ... 60 Rtl
- das Backhaus ... 40 Rtl
An lebendigen Beschlag:
- 1 rothe Milchkuh ... 21 Rtl
- 10 dito …..zus. 181 Rtl
- 1 Stier ... 6 Rtl
- 3 Starcken ... 33 Rtl
- Latus/Transport 1680 Rtl
- 2 jährige Kälber ... 9 Rtl
- l Milchkalb, 1 dito ... 2 Rtl 32 S
- 5 Schaafe und fünf Lämmer ... 11 Rtl 32 S
- 1 rother Wallach, 15 Jahr alt, ... 30 Rtl
- 1 brauner dito, 10 Jahre alt, ... 45 Rtl
- 1 brauner dito, 4 Jahre ... 50 Rtl
- 1 zweyjahriges Pferd ... 40 Rtl
- 1 Schwein ... 15 Rtl
- 3 Farkel ... 15 Rtl
- 1 Gans, 1 Gänserig, 10 Göslinge ... 3 Rtl
An Acker- und Meyerey- Geräthe
- 1 Kührwagen ... 44 Rtl
- 1 beschlagener Wagen mit Leitern, Unterbrett, Korb-Fahrstühle und Ebener ... 33 Rtl 16 S
- 1 dito mit Unterbrett, Mistflecken und Ebener ... 16 Rtl
- Latus/Transport 2000 Rtl 32 S
- 1 dito mit dito dito ... 10 Rtl
- 1 Paar Wagenleitern ... l Rtl 32 S
- 2 doppelte Eggen mit eisernen Zinnen ... 2 Rtl 32 S
- 2 Paar Heuleitern, l Unterbrett, 3 Windelbäume ... 3 Rtl
- 1 Mistböre ... 5 S
- 2 Schiebkarren ... 32 S
- 1 Pflug mit Zubehör ... 4 Rtl 16 S
- 1 Handbeil ... 24 S
- 1 Bollaxt ... 32 S
- 1 Handsäge ... 24 S
- 1 Stangen- und l Lattenbohrer ... 22 S
- 1 Pflugscharte ... 20 S
- 1 Handbohre, 1 Spohnmesser, 4 kleine Bohren und 1 Hammer ... 30 S
- 1 Buschbeil ... 24 S
- 1 Handquere ... 3 R 16 S
- 1 Backtrog ... l R 16 S
- 2 Flachsbracken ... 32 S
- 4 Stck Hungerharken ... 6 S
- 1 Schörzsäge ... 16 S
- 2 Pr Sensehacken ... 12 S
- 2 Sensen ... 1 Rtl 24 S
- 1 Hecksellade mit Messer ... 1 Rtl 32 S
- 2 Pr Pferde-Sehlen, 2 Zäume, 1 Pr Halskoppeln und l Sattelküssen ... 4 Rtl 16 S
- 4 Heuforken ... 20 S
- Latus/Transport 2040 Rtl 35 S
- 3 Mistforken ... 15 S
- 1 Kornweher (?, vielleicht: Wier = Drahtsieb) ... 16 Rtl 32 S
- 1 Mess-Schip ... 40 S
- 3 Dreschflegel ... 6 S
- 1 Kornkiste ... 6 Rtl
- 1 dito ... 2 Rtl 32 S
- 17 Stck eichene Bretter ... 6 Rtl
- 43 Stck Milchbütten ... 5 Rtl 18 S
- 2 Rohmbütten ... l Rtl 32 S
- 1 Buttertrog ... 40 S
- 4 Butterbütten ... 32 S
- 1 Butterfaß mit Zubehör ... 1 Rtl
- 2 Pr Milcheimer ... 1 Rtl 16 S
- 2 Milchtraglen(tragten?) ... 30 S
- Übertrag/Transport 2084 Rtl 40 S
- 1 Waschballie ... 20 S
- 1 halbe Biertonne und Troft ... 32 S
- 2 Wassereimer ... 44 S
- 2 Ballien ... l Rtl
- 2 Kuben ... l Rtl 14 S
Womit für heute geschlossen und den beyden Sandleuten die Fortsetzung des Geschäfts übertragen worden ist. Continuatum Hestoft den 6ten Juli 1819.
An Hausgeräth
- 1 kopfern Kessel ... 6 Rtl
- 1 messingen dito ... 4 Rtl
- 2 dito dito ... l Rtl
- 2 Theekesseln ... 3 Rtl 16 S
- 1 Degeltopf ... 12 S
- 1 Feuerfaß ... 10 S
- 2 zinnern Bierkannen ... 40 S
- 3 stählerne Grapen ... 1 Rtl 32 S
- 4 Koffe-Kannen ... 10 S
- 1 Schaumkelle und Fleischgabel ... 12 S
- 1 Brodreibe, l Durchschlag, l Boddingform ... 36 S
- 14 Stück Schüsseln ... 40 S
- 15 Stück Tellern ... 30 S
- 6 kleine dito ... 6 S
- 1 zinnerne Schale, 1 dito Teller ... 9 S
- 6 Schalen ... 8 S
- 4 Töpfe ... 6 S
- 2 zinnerne Leuchters ... 14 S
- 3 Milchkummen, 1 Theetopf ... 18 S
- Latus/Transport 2110 Rtl 17 S
- 1 Koffekanne, 1 Theetopf, 1 Zuckerdose ... 36 S
- 28 Paar Theetassen ... 1 Rtl 8 S
- 1 Streicheisen ... 24 S
- 1 Pfanne ... 10 S
- 1 Feuerzange, 1 Koffebrenner ... 14 S
- 6 Stück Gläßer, 1 Bouteillie ... 22 S
An Mobilien
- 1 Schatullie mit Aufsatz ... 24 Rtl
- Latus/Transport 2137 Rtl 35 S
- 1 dito ohne dito ... 12 Rtl
- 1 beschlagene Kiste für die Tochter Anna Maria ausgesetzt ... 13 Rtl 16 S
- 1 dito dito für den Sohn Johann Hinrich ausgesetzt ... 12 Rtl 16 S
- 1 dito Koffer ... 9 Rtl
- 1 dito Fahrkoffer ... 3 Rtl
- 1 Kleiderschranck ... 16 Rtl 32
- 1 Spiegel-Tisch und ein Spiegel ... 3 Rtl
- 1 Klaptisch ... 3 Rtl 32 S
- 1 Runder Tisch ... 1 Rtl 32 S
- 1 Langer dito ... 1 Rtl 32 S
- 1 dito dito ... 3 Rtl
- 1 Grützbanck ... 1 Rtl 12 S
- 1 Fußlade ... 1 Rtl
- 2 Spinräder, 2 Haspels, 1 Haus-Uhre ... 10 Rtl
- 6 Stück Stühle ... 5 Rtl
- 6 Stück gedrächselte Stühle ... 2 Rtl 8 S
- 5 Stück dito ... 44 S
- 7 Stück silberne Löffeln ... 9 Rtl 4 S
An Kleidungsstücken, Bett-und Leinenzeug
- 1 Frauens Kleid ... 4 Rtl 16 S
- 1 dito dito ... 1 Rtl 32 S
- 1 dito dito ... 1 Rtl 12 S
- Latus/Transport ... 2254 Rtl 27
- 1 grün drellen Rock ... 2 Rtl 4 S
- 1 Kleid ... 2 Rtl 16 S
- 3 Stück gestreifte Röcke ... 2 Rtl 16
- 5 Stück Futterhemder ... 2 Rtl 4 S
- 1 Kleid ... 2 Rtl 28 S
- 1 Rock ... l Rtl 32 S
- 1 Kleid ... 2 Rtl 32 S
- Etwas gestreiftes Zeug ... 5 Rtl
- Ein gestreiftes Bett, besteht aus Ober-(und) Unterbett, Haupt-Pfühl, 2 Küssens und zwey Bettlackens für die Tochter Anna Maria ausgesetzt ... 25 Rtl
- 1 dito besteht aus obigen Stücken für den Sohn Johann Hinrich ... 21 Rtl 24 S
- 1 Tägliches dito besteht aus obigen Stücken ... 16 R 16 S
- dito dito ... 15 Rtl 12 S
- dito dito ... 14 Rtl
- 1 dito dito ... 12 Rtl 32 S
- 1 dito dito ... 11 Rtl
- 2 drellen Tischtücher ... 6 Rtl 16 S
- 31 Stück Bettlackens ... 41 Rtl 16 S
- 2 Mannshemder ... 2 Rtl 4 S
- 4 Stück flechsen Bettlacken ... 7 Rtl 4 S
- 3 Stück Frauenshemder ... 2 Rtl 32 S
- 5 drellen Tischtücher ... 3 Rtl 36 S
- 11 Stück Schratücher ... 2 Rtl 4 S
- 6 Stück flechsen Küssenbühr ... 3 Rtl 40 S
- Latus/Transport 2461 Rtl 31 S
- Das befindliche Kluftholz ... 9 Rtl
- Sämmtliches Köm und Gras zur Heuwindung ... 150 Rtl
- Die vorhandene Dünge ... 16 Rtl 32 S
- Zusammen Courant 2.637 Rtl 15 S oder 4.219 Bankthaler 67 1/5 Bankschilling.
Daß vorstehende Taxation von uns bestmöglichst beschaffet worden, wird hiedurch von uns attestirt – Claus Hinrich Lassen, Andreas Andresen. Ausgefertigt im Königl. Gottorfischen Amtsactuariat zu Schleswig, den 19ten Juli 1819. Flor (Siegel).
Klinker, Hestoft INVENTAR, (1819) Extrablatt, (Rückseite mit den Namen von) Claus M Marethea Margaretha Klinker
Aus dieser Zusammenstellung sieht man, dass unter anderem das Buttern eine bedeutende Einnahme war. Als Butterhändler trat Christian Friedrich Schütt aus Brodersby auf. Er kaufte Butter aus dem Kirchspiel Brodersby und den Dörfern Füsing, Schaalby, Scholderup, Taarstedt, Akeby, Loit, Ulsnis und Hestoft. Die Butter aus dem Vorsommer wurde umgehend befördert, da sie nicht lange aufbewahrt werden konnte. Aber die Erzeugung der reifen Sommermonate wurde sorgfältig eingesalzt und erst im Herbst geliefert. Dabei waren Qualität und Haltbarkeit in hohem Maße abhängig vom guten Buttern der Bäuerin. Schütt verkaufte in Hamburg die Butter und kaufte am Hamburger Markt Bohnenkaffee säckeweise ein. Diese begehrte Ware verkaufte er dann wieder an seine Kunden. Auch Korn kaufte er auf, denn Schweinemast war damals noch nicht auf der Tagesordnung, der Bauer wirtschaftete extensiv. Durch die Gründung der Hufen und Katen sowie durch Mergeln konnten die Erträge erheblich gesteigert werden.
Viele Strohdächer
Laut Feuerversicherungsunterlagen waren 1850 sämtliche Gebäude mit Ausnahme des Backhauses Strohdach. Zur Eindeckung der Gebäude wurde Roggenstroh und Reet genutzt. Auf den Feldern wurde außerdem Buchweizen, Hafer für die Pferde und Flachs angebaut. Die Ulnisser Meierei wurde 1889 gegründet. Die Hestofter Bauern fuhren die Milch gemeinschaftlich zur Meierei. Für vier Kühe wurde ein Tag Milch gefahren. Der Kätner, der keine Pferde hatte, sollte die Räder schmieren. Im Dorf war ein Gemeindeschuppen, darin standen ein Viehwagen für bis zu sieben Schweine, ein Milchwagen Einspanner, eine Kartoffelpflanzmaschine und Ableger zum Getreide mähen.
Um die Jahrhundertwende wurden zuerst die Wohnhäuser zum Teil mit Altenteil neu gebaut. Die Bedachung war vorwiegend englischer Schiefer. Die Stallgebäude blieben oft bis zum 2. Weltkrieg mit Strohdach.
Heute existieren in Hestoft noch ein Milchviehbetrieb und zwei Schweinemastbetriebe. Die Flächen des Dorfes Hestoft werden ackerbaulich genutzt. Die Landarbeiterhäuser werden zum Teil noch von den Familien genutzt oder sind vermietet.
Eigenes Wasser
Eine Besonderheit des Dorfes ist die heutige Wassergemeinschaft Hestoft. Die Anlage wurde 1965 gebaut, da die existierenden hauseigenen Brunnen zum Teil kaum noch Wasser hergaben. Das Wasser wird durch eine Unterwasserpumpe aus einem 28 Meter tiefen Brunnen gefördert. Es gibt acht Abnehmer im Dorf, die der Wassergemeinschaft angehören. Da das Wasser sehr eisenhaltig ist, wurde eine Filteranlage eingebaut. Es werden jährlich ca. 3.900 Kubikmeter gefördert. Der jeweilige Preis für die Abnehmer richtet sich nach den Unkosten, die auf die Abnehmer umgelegt werden.
Kieholm, eine Insel in der Schlei
[ Text von Rudolf Witt aus der Ulsnis-Chronik 2010 ] Die Insel »Kieholm« liegt im südwestlichen Zipfel der Gemeindegrenze von Ulsnis. Die Entfernung zum Schwansener Ufer ist wesentlich geringer als zum Angelner Ufer. Die Insel soll nach Erzählungen durch Skatspielen im 19. Jahrhundert den Besitzer gewechselt haben. Im Hestofter Erdbuch aus dem Jahre 1768 wird die Insel noch nicht erwähnt.
Nach schriftlichen Unterlagen und Kaufbriefen hat die Insel mit dem früheren Namen zu folgenden Besitzern gehört:
- Kammerherr von Ahlefeld, Gut Eschelsmark
- Peter Jürgen Jessen, Hestoft 1797
- Peter Friedrich Tönsen, Ulsnis, später Hestoft 1828
- Marx Hinrich Matzen, Hestoft 1832
- Jürgen Friedrich Mattsen, Hestoft 1858
- Marx Christian Mattsen, Hestoft 1859
- Peter Friedrich Mattsen, Hestoft 1873
- Marie Klinker, geb. Mattsen, Hestoft 1896
- Marie Klinker und Helene Schmidt, geb. Klinker, Hestoft 1927
- Renata Enderle, geb. Schmidt, Hestoft 1947
- Johannes Witt, Hestoft 1950
- Schleswig-Holsteinische Landgesellschaft, Kiel 1959
- Ein Besitzer aus Hamburg 1963
Die Insel war von 1905 bis 1949 an die Familie Matthiesen, Schleihof, Goltoft, und von 1954 bis 1959 an Oskar Jessen, Goltoft (später Hestoft Nr. 2) verpachtet. Oskar Jessen hielt Hühner auf der Insel.
Johannes Witt war mein Vater und somit kann ich aus eigenem Erleben etwas von der Insel berichten. Sie hat eine Größe von 0,7097 ha, davon sind ca. 0,41 ha Land und 0,30 ha Reet. Der Boden ist für unsere Verhältnisse recht leicht und geht schon ins Sandige über. Es wuchsen nur zwei Dornenbüsche auf der höchsten Erhebung. Wir haben noch Heu und Reet geerntet. Das Erntegut wurde mit einem kleinen Ruderboot von Johannes Hansen, Hestoft, (Hestoft Nr. 24) zur Goltofter Dampferbrücke gebracht. Johannes Hansen stand dann oben auf dem gestapelten Erntegut und stakte das Boot mit einer langen Holzstange über das Wasser. Dies ging aber nur bei absoluter Windstille, da die Angriffsfläche für den Wind groß war und ein Kentern des Bootes drohte.
1954 wurde die Insel mit Nadelholz bepflanzt.
Die Goltofter Landjugend hat auf der Insel immer im Juni eine Sonnenwendfeier veranstaltet. Der Gastwirt aus Goltoft, Christian Lüdrichsen, sorgte für Essen und Getränke und zum Tanz wurde eine Tanzfläche erstellt. Vielleicht hat die Insel aus der Zeit im Volksmund den Namen »Liebesinsel« erhalten.
Häuser in Hestoft
Hinweis der Redaktion: Einige Ortangaben sind mit Google Maps verlinkt. Sie können sich dort die Lage des Hauses/Hofes ansehen. Dafür öffnet sich ein neues Browserfenster/ein neuer Tab.
Ulsnishöh Nr. 1
Als am Ende des 19. Jahrhunderts die Straße von Ulsnis nach Hestoft gebaut wurde, entstand vor Ulsnishöh ein dreieckiges Grundstück von 1890 qm. Dieses war im Westen von der neuen Straße, im Osten von der alten Straße und im Süden von einem Knick, der zum heutigen Besitz Ulsnishöh gehört, begrenzt. Dieses Dreieck erwarb der Schneidermeister Asmus Hansen, der dort ein so genanntes »Andresen-Haus« mit zwei Wohnungen baute. Als Fundament dienten große Granitsteine. Die Mauern wurden mit roten Ziegeln errichtet. Der Dachstuhl liegt auf einem einem Meter hohen Drempel. Die Dachbalken aus Fichte sind noch von Hand beschlagen. Die Dachdeckung war Teerpappe. Die zweite Wohnung bezog der Sohn, ebenfalls Schneider. Auf dem Dachboden betrieb er eine Grützmühle. In den Jahren 1984 bis 1986 bauten neue Eigentümer das Haus um, wodurch es ein anderes Aussehen bekam. Das Grundstück wurde nach dem Umbau der Kreisstraße zum Westen um 350 Quadratmeter erweitert und mit heimischen Büschen und Bäumen bepflanzt. 1990 wurde an der Südseite ein Wintergarten angebaut.
Ulsnishöh Nr. 2
Johannes Nissen sen. erwarb 1931 die Siedlung. Die 18 ha Landfläche stammten vom Lorenzen-Hof in Ulsnis, heute Strandweg 4.
Hestoft Nr. 2
1905 wurde das das Landarbeiterhaus gebaut. Im Gegensatz zu früher gebauten Landarbeiterhäusern sind keine Stallungen vorhanden. Im ersten Weltkrieg wohnten in dem Haus Kriegsgefangene, die von dem damaligen Bewohner von Hestoft 9 bewacht wurden.
Hestoft Nr. 3
Erbaut 1898 von Heinrich Nissen, zu Hestofts Haus Nr. 10 als Landarbeiterhaus. Bis 1972 wohnten hier verschiedene Landarbeiter und Mieter.
Hestoft Nr. 3a
In den 90er Jahren erwarb ein Architekt das Grundstück. Er entwarf ein Haus nach dem Muster Angeliter Bauernhäuser mit einem aufwändigen Dachstuhl.
Hestoft Nr. 4, ehemals Hufe 4

Hestoft Nr. 5
Dieses ist ein altes Reet gedecktes Haus. Es wurde in früherer Zeit von Peter Schmidt bewohnt. Dann folgte Peter Paulsen, der als Bauhandwerker tätig war. Ihm folgte sein Sohn, der Maurer August Paulsen. 1960 verkaufte August Paulsen das Haus an Heinrich Kruse. Ernestine Kruse bewohnte das Haus bis 2009, dann wurde es verkauft. Kinder von Ernestine Kruse: Ralf (* 1963) und Inge (* 1964).
Hestoft Nr. 6 und 8, im Erdbuch Hestoft als Kate 2 aufgeführt
Die Reetdachgebäude wurden 1964 im Zuge der Flurbereinigung an einen Gewerbelehrer verkauft, der diese renovierte.
Hestoft Nr. 7, im Erdbuch Hestoft als Kate Nr. 1 aufgeführt
Hestoft Nr. 9
Asmus Johannsen, Höker und Kätner, ist 1870 als Besitzer angegeben. 1907 brannte das Strohdachhaus durch Blitzschlag ab. Nach dem Brand wurde es mit Stallungen am heutigen Standort aufgebaut.
Hestoft Nr. 10 ehemals Hufe 5

Hestoft Nr. 11, ehemals Hufe 3
Hestoft Nr. 11

Ca. 1650 wurde das Reetdachhaus von dem Pferdehändler Hans Detlefsen erbaut. Er hatte die Hestofter Hufner aus einer Notlage mit Geld ausgeholfen und dafür ein Grundstück erhalten. Darauf baute er das Haus mit Stallungen. Die Familie Detlefsen muss die Kate lange betrieben haben, denn 1736 wurde eine Maria Detlefsen in Hestoft geboren. Sie heiratete in die Hufe 5 ein und starb 1831 in Hestoft. Die Kate wurde dann von Marx Clausen erworben, bevor sie von Marx Christian Mattsen von der ehemaligen Hufe 2 gekauft wurde. Das Haus und das Land wurden teilweise von der Familie Mattsen bewohnt und bewirtschaftet. Viele Jahre haben Johannes und Ulinka Paulsen dort gewohnt. Nach der Flurbereinigung wurde das Haus an einen Schleswiger verkauft und vollkommen renoviert. Mit viel Aufwand wurde es wiederum ab dem Jahre 2000 von neuen Besitzern grundlegend saniert und umgebaut. Heute präsentiert es sich im Aussehen einer Angeliter Reetdachkate.
Hestoft Nr. 13, ehemals Hufe 2

1760 von Lorenz Rasch gebaut. 1905 wurde ein neues Wohnhaus erbaut und das Land verpachtet. Die Wirtschaftsgebäude wurden 1950 neu gebaut.
Hestoft Nr. 14
Die Siedlung wurde im Rahmen der Flurbereinigung 1961 gebaut. Die Wohnhäuser und Stallungen im Dorf, siehe Hestoft 6 und 8, wurden verkauft. Die Siedlung wurde durch Landaufstockung von der ehemaligen Hufe 1 von circa 10 ha in einer Größe von circa 20 ha mit Schleiblick gebaut. Die Geräte und Maschinen der Stellmacherei wurden in einer Werkstatt auf der Siedlung aufgebaut.
Hestoft Nr. 15
Das ehemalige Landarbeiterhaus liegt an der Kreisstraße zwischen Hestoft und Goltoft. Es gehörte zur Hestoft 28 ehemaligen Hufe 8. Es wurde 1905 als Strohdachhaus mit Stallungen erbaut. Verschiedene Landarbeiter haben das Haus bewohnt. 1986 wurde das Haus umgebaut und eine Garage angebaut. Seit 1986 ist das Haus vermietet.
Hestoft Nr. 16, ehemals Hufe 6
Hestoft Nr. 18

Ehemaliges Landarbeiterhaus der ehemaligen Hufe 8, Hestoft 28. Als Instenwohnung wurde das Haus schon 1870 in der Feuerversicherung geführt. Es wurde dort als Strohdachhaus mit Stallungen aufgeführt. Es wurde von vielen Landarbeitern bewohnt. Das letzte Landarbeiter-Ehepaar war Familie Jähde, die über 30 Jahre auf der ehemaligen Hufe 8 als Melker beschäftigt waren. Sie haben bis zu ihrem Lebensende dort gewohnt. 1978: Umbau des Hauses und danach Vermietung. 2006: Nach Umbau und Renovierung Nutzung des Hauses als Altenteil.
Hestoft Nr. 20

Erbaut 1877 von Johannes Boyens. Boyens kaufte auch acht Heitscheffel (circa ein Drittel Hektar) Land und betrieb eine kleine Landwirtschaft. 1910 wurde Detlef Ohlsen Besitzer. 1928 Kauf durch die Gemeinde Ulsnis. Es wurden zwei Wohnungen eingerichtet. 1934 kaufte ein Ehepaar das Haus von der Gemeinde. 1993 Verkauf an eine Übersetzerin aus Ahrensburg. Im Zuge der Maßnahmen zur Dorferneuerung der Landgesellschaft konnte 1998 der ursprüngliche Anblick von 1910 durch Austausch der Fenster und Türen wieder angeglichen werden. Im Hausinnern entstand eine zweite Wohnung mit dem Eingang zur Straßenseite.
Hestoft Nr. 22
1973 wurde das Landarbeiterhaus mit Stallungen gebaut. Das Haus liegt am aufgefüllten Dorfteich in der Mitte des Dorfes.
Hestoft Nr. 24

Das älteste Haus im Kirchspiel Ulsnis wurde am 26. März 1756 vom Kätner Hinrich Hinrichsen erbaut. Die Kate wird 1993 unter Denkmalschutz gestellt. Sanierung im Außen- und Innenbereich folgen, wie Freilegung der verputzten Fachwerkwände, Fenstersanierung, Reeterneuerung und Wiederherstellen der Loo in den Urzustand. Aufbau der alten Herdstelle, Farbgebung von Wänden und Decken in Mineralfarbe nach Befund von 1756. Ein Bauerngarten mit Buchseinfassung, über 80 historische und englische Rosen, sowie alter Obstbaumbestand bilden den Rahmen um die Kate. Loo und Garten sind von Frühjahr bis Herbst geöffnet.
Hestoft Nr. 26, ehemals Hufe 7

Hestoft Nr. 28. ehemals Hufe 8
Hestoft Nr. 30
Bau des Altenteilerhauses zu Hestoft 28 ehem. Hufe 8 um 1850. Das Haus wurde vorerst bis 1943 als Altenteilerhaus genutzt. Ab 1944 wohnten hier nach den Bombenabwürfen Flüchtlinge aus Kiel, dann ab 1945 Flüchtlinge aus den damaligen Ostgebieten. Nach dem Krieg wurde das Haus als Arbeiterwohnung genutzt. 1965 wurde es saniert und als Altenteilerhaus bewohnt. Seit 1990 ist das Haus vermietet.
Hestoft, ehemals Hufe 1

1958 Erwerb durch die Schleswig-Holsteinische Landgesellschaft. Im Zuge der Flurbereinigung wurde die Landfläche von 42 ha auf drei Siedlungen verteilt. Das geräumige Wohnhaus, in dem nach dem Kriege viele heimatvertriebene Familien Obdach gefunden hatten, wurde abgebrochen. Ebenfalls die Wirtschaftsgebäude. Es zeugen heute nur noch ein paar alte Bäume davon, dass hier einmal ein landwirtschaftlicher Betrieb war. Das Grundstück gehört heute zu Haus Nr. 4 ehem. Hufe 4.
Hestoft Nord Nr. 1
1961 wurde diese Aussiedlung im Rahmen der Flurbereinigung ausgelegt. Circa zehn ha stammten von der ehemaligen Hufe 1 in Hestoft, die aufgelöst wurde und circa zehn ha stammten vom väterlichen Betrieb, ehemals Hufe 2 Hestoft.
Hestoft Nord Nr. 2
Die Siedlung wurde 1961 erbaut. Der damalige Bewohner war Verwalter auf der ehemaligen Hufe 1, er erhielt die Siedlung als Heimatvertriebener.