Umweltschutz
1. Feldbegehung mit Jürgen Jacobsen
Am 19. März beginnt im monatlichen Turnus wie in den Vorjahren eine Reihe von Feldbegehungen. Jürgen Jacobsen, Landwirt aus Hestoft, erläutert die aktuelle Situation auf den Feldern und die in den nächsten Wochen folgenden notwendigen Arbeiten. »Boden, Mutter unserer Ernte«, der Grundgedanke, von dem sich Jürgen Jacobsen leiten lässt. Insbesondere wird er bei den Führungen auf Bodenschutz und Insektenschutz eingehen, Maßnahmen, die auch im elementarsten Interesse der Landwirte sind. Auch das Problem der Nährstoffauswaschung, die Auswirkungen der Klimaveränderungen und die Verwendung von Glyphosat kommen zur Sprache.
Fauna-Flora-Habitat
Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union sind über die Auswahl und Meldung von Natura 2000-Gebieten hinaus gemäß Artikel 6 der FFH-Richtlinie und Artikel 2 und 3 Vogelschutz-Richtlinie ver
pflichtet, notwendige Erhaltungsmaßnahmen festzulegen, um in den besonderen Schutzgebieten des Netzes Natura 2000 eine Verschlechterung der natürlichen Lebensräume und Habitate (»Lebensräume«, d. Red.) der Arten zu vermeiden. Dieser Verpflichtung kommt das Land Schleswig-Holstein im Rahmen der föderalen Zuständigkeiten mit einem Managementplan nach. Er kann hier als PDF-Datei im Download bezogen und anschließend nachgelesen werden.
Der Plan erfüllt den Zweck, Klarheit über die Möglichkeiten und Grenzen der Nutzung von Natura 2000-Gebieten zu schaffen. Er ist daher nicht statisch, sondern kann in Abhängigkeit von der Entwicklung des Gebietes beziehungsweise der jeweiligen Schutzobjekte fortgeschrieben werden.
Die Gemeinde Ulsnis ist Teil des Natura-2000-Gebietes. Wir werden Ihnen im Folgenden Projekte, Ideen, Lösungen und konkrete Umsetzungen auf unserem Gemeindegebiet dokumentieren.
In Ulsnis schnurrt der Bagger – Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein macht Salzwiesen noch attraktiver
[16.11.2020] In der Gemeinde Ulsnis an der Schlei, Kreis Schleswig-Flensburg, wird es ab Mittwoch, 18. November, auf den Salzwiesen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein wieder unruhig. Die Vielfaltschützer um Maßnahmenmanager Michael Ott wollen den seltenen Lebensraum Salzwiese am Ende des Weges »Ulsnisstrand« an der Schlei mit naturnahen Wasserstandsverhältnissen weiter für die typische Flora und Fauna aufwerten.
Deshalb rücken sie mit einem Bagger an, um an mehreren Stellen so genannte Grüppen – kleine Entwässerungsrinnen – anzustauen und Drainagerohre zu unterbrechen. Damit wird mehr Wasser in der Fläche gehalten, um einerseits Lebensraum für Feuchtwiesenarten zu schaffen und gleichzeitig klimaschädliche Gase in den vollgesogenen moorigen Böden zu halten, denn trockengelegte Moore und Moorböden zersetzen sich und geben dabei den Klimakiller CO₂ frei.

Zusätzlich wird in dem höher gelegenen Bereich der neun Hektar großen Fläche ein Süßwassertümpel angelegt. Über mehr Wasser in der Fläche freuen sich Kiebitz, Rotschenkel und Bekassinen, die bei der Nahrungssuche auf feuchte und stocherfähige Böden angewiesen sind. Gleichzeitig dient der Tümpel als Laichgewässer für bedrohte Amphibienarten, wie Moor- und Laubfrosch. Die Wasserfläche wird aber auch für Libellen und Wasserfledermäuse attraktiv sein, die dort ihre Jagdflüge machen werden. Abschließend wird die Fläche mit einem vogelfreundlichen Zaun versehen. Zusammen mit der bereits renaturierten Nachbarfläche entsteht dann eine Weidelandschaft, die von Rindern gepflegt wird.
Mit den biotopgestaltenden Maßnahmen will die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein auch das Naturerleben fördern, da die Fläche unmittelbar an einem Wanderweg der Gemeinde Ulsnis liegt. Es ist geplant für Besucher einen Beobachtungspunkt inklusive Schautafeln einzurichten.
Finanziert wird die Renaturierung aus Bundes- und Landesmitteln des Programms Gemeinschaftsaufgabe »Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes« (GAK).
Verantwortlich für diesen Text: Thomas Voigt, Nicola Brockmüller, Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, Eschenbrook 4, 24113 Molfsee, Telefon 0431/210 90-202 / -200, E-Mail: info@stiftungsland.de, www.stiftungsland.de. Die verweisenden Links auf de Wikipedia stammen von der Internetredaktion der Gemeinde Ulsnis.


Weitere Informationen
Auf unsere Nachfrage nach weiteren Informationen schickte uns Thomas Voigt vom Team Medien und Kommunikation der Stiftung Naturschutz am 23.11.2020 eine PDF-Datei des Maßnahmenplans Ulsnis II. Sie kann mit einem Mausklick auf das PDF-Symbol im Download heruntergeladen werden und zeigt die Details des Erhalts und der Entwicklung von Salzwiesen in Ulsnis.
Startschuss für die Streuobswiese im Süderfeld
[11.11.2020] Die Gemeinde Ulsnis erhält im Rahmen einer Förderung des Naturschutzprojektes »die lokale Aktion Schlei« vom Naturpark Schlei 40 Obstbäume gestellt, alles alte Sorten. Der erste Baum wurde heute auf einer Grünfläche im Süderfeld gepflanzt. Kommende Woche sollen noch 27 weitere folgen, auf insgesamt drei Gemeindeflächen im Süderfeld. Die restlichen Bäume werden noch an anderer Stelle im Dorf, wie zum Beispiel an den Klärteichen gepflanzt. Zusätzlich zu den Bäumen wird es noch einen bunten Blühstreifen sowie eine Fettwiese geben. Ulsnis leistet damit einen einen großen Beitrag zum Insektenschutz.
Die Mitarbeiter des Naturpark Schlei setzen verschiedene Naturschutzmaßnahmen in der Region im Einvernehmen mit den Landnutzern und Eigentümern um.
Ob Streuobstwiese, Amphibiengewässer, Blühstreifen oder Stoppelbrache – sie verhelfen unserer Natur und Landschaft gemeinsam mit den Menschen vor Ort zu mehr Vielfalt. Wichtig ist ihnen dabei ein absolut freiwilliges Vorgehen und eine Begegnung auf Augenhöhe damit Nutzung und Schutz der Natur zusammen funktionieren. (goe)
Die Presse dazu
Uwe Wallenstein, Redakteur der Wochenschau, hat über die Anpflanzung berichtet. Hier der Artikel (mit freundlicher Genehmigung der Wochenschau):
Obstbaum-Übersicht
Die Bäume sind inzwischen fortlaufend nummeriert, somit können Sie anhand der Nummer und untenstehender Tabelle den Baum bestimmen. Eine nähere Beschreibung des Baumes erhalten Sie, indem Sie den Link anklicken. Die Bäume am neuen Wanderweg (Dreispitz) folgen.