Umweltschutz
Fauna-Flora-Habitat
Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union sind über die Auswahl und Meldung von Natura 2000-Gebieten hinaus gemäß Artikel 6 der FFH-Richtlinie und Artikel 2 und 3 Vogelschutz-Richtlinie verpflichtet, notwendige Erhaltungsmaßnahmen festzulegen, um in den besonderen Schutzgebieten des Netzes Natura 2000 eine Verschlechterung der natürlichen Lebensräume und Habitate (»Lebensräume«, d. Red.) der Arten zu vermeiden. Dieser Verpflichtung kommt das Land Schleswig-Holstein im Rahmen der föderalen Zuständigkeiten mit einem Managementplan nach. Er kann hier als PDF-Datei im Download bezogen und anschließend nachgelesen werden.
Der Plan erfüllt den Zweck, Klarheit über die Möglichkeiten und Grenzen der Nutzung von Natura 2000-Gebieten zu schaffen. Er ist daher nicht statisch, sondern kann in Abhängigkeit von der Entwicklung des Gebietes beziehungsweise der jeweiligen Schutzobjekte fortgeschrieben werden.
Die Gemeinde Ulsnis ist Teil des Natura-2000-Gebietes. Wir werden Ihnen im Folgenden Projekte, Ideen, Lösungen und konkrete Umsetzungen auf unserem Gemeindegebiet dokumentieren.
Modellprojekt Schlei
Das Modellprojekt Schlei umfasst ein Einzugsgebiet von 70 000 Hektar in Angeln und Schwansen. 80 Prozent der Fläche wird landwirtschaftlich genutzt. Vorrangiges Ziel ist die Wiederherstellung eines guten ökologischen Zustands, die der Verpflichtung der EU–Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) entspricht. Bausteine zur Umsetzung sind weniger intensive Bewirtschaftung, Verzicht auf Düngung, Maßnahmen zur Verbesserung der Nährstoff– und Wasserrückhaltung durch Rückbau von Gewässereinrichtungen und die Vernässung von Niedermooren sowie die Erhöhung der Artenvielfalt durch Einsaat regionaler und einheimischer Wildpflanzen.
Umweltminister Jan Philipp Albrecht zu Besuch in Ulsnis
Am 2. August 2021 stattete der Schleswig–Holsteinische Umweltminister Jan Philipp Albrecht auf seiner Sommertour Ulsnis einen Besuch ab. Zusammen mit Bürgermeister Jürgen Schmidt, dem Landwirt Dirk Hansen, Kathrin Erbe und Matthias Böldt (beide Naturpark Schlei) fand eine Begehung oberhalb der Badestelle Gunneby statt. Begutachtet wurde der, von Herrn Hansen bereitgestellte, Ackerstreifen, den er für das Projekt »Blühende Gewässerränder« zur Verfügung gestellt und eingesät hat. Das Ziel ist es Insekten und Vögeln ausreichend Nahrung zur Verfügung zu stellen.
Oberhalb der Badestelle entstand außerdem ein neuer Knick, den Dr. Jan Blanke (Geschäftsführer der Lokalen Aktionsgruppe Schlei) geplant hat. Jan Blanke berät Landbesitzer und Landwirte zum Thema Umweltschutzmaßnahmen und deren Förderung. Inzwischen sind 1,5 Kilometer neue Knicks angelegt worden, 240 Obstbäume gepflanzt worden, 18 Kleingewässer angelegt worden und auf 20 Hektar Regio–Saatgut ausgebracht worden.
Als drittes Projekt wurde noch eine kleine Salzwiese hinter der Badestelle des Gunnebyer Noors besichtigt. Diese regelmäßig von der Schlei überspülte Fläche bietet spezialisierten Planzen wie Laugenblume, Strandmilchkraut und Strandwegerich einen selten gewordenen Lebensraum.
Minister Albrecht hob noch einmal hervor, dass das »Modellprojekt Schlei« Vorbild für zukünftige Umweltschutzprojekte sei und dass er zuversichtlich ist, dass das Projekt auch in Zukunft ausreichend finanziert werden könne.
7. Feldbegehung mit Jürgen Jacobsenen
Die Ernte der Wintergerste beginnt, die anderen Getreidearten reifen zuügig ab. Zucker- und Maisbestände genießen die warmen feuchten Sommertage und holen ihren Wachstumsrückstand schnell auf.
Jürgen Jacobsen wird den Stand und den Verlauf der Vegetation ausführlich erläutern und zu anderen landwirtschaftlichen Themen an diesem Abend Stellung beziehen.
6. Feldbegehung mit Jürgen Jacobsenen
Die Wintergerste ist erntereif, der Weizen hat die Ähren voll geschoben. Die Sommerfrüchte – Sommergerste und Hafer – haben den Rückstand, verursacht durch Nässe und Kälte im Frühjahr, überwunden und sich gut erholt. Der Raps hat mit der Abreife begonnen und hat wider Erwarten ein herrliches Schotdach entwickelt. Die Reihen der Hackfrüchte sind nun geschlossen, 14 Tage später als in den Vorjahren. Nun beginnt der Wettlauf mit der Zeit zur Ernte.
5. Feldbegehung mit Jürgen Jacobsen
Aufgrund der Kälte im Mai liegt der Stand der Vegetation um drei Wochen zurück. Der Raps hat abgeblüht. Durch die Kaltwochen ist eine Bestäubung weitgehend ausgeblieben, sodass auch kein überdurchschnittlicher Ernteertrag zu erwarten ist. Rüben und Mais stehen in Reihen, aber auch für die Hackfrüchte wird es ein schwieriges Jahr mit unter Umständen erheblichen Ernteeinbußen. Die Wintergerste befindet sich in der Teigreife, die Sommersaaten im Stadium des Ährenschiebens. Jürgen Jacobsen wird den Stand und Verlauf der Vegetation ausführlich erläutern und darlegen, welche Maßnahmen erforderlich sind, um eine gute Ernte zu erzielnen.
4. Feldbegehung mit Jürgen Jacobsen
Alle interessierten Bürger sind herzlichst eingeladen zur Feldbegehung am 28.5.2021. Der Raps steht am Ende seiner Blüte, die Bestände von Zuckerrüben, Mais und Sommersaaten sind aufgelaufen und stehen in Reihen. Die Wintersaaten sind Ende Mai im Stadium des Ährenschiebens. Landwirt Jürgen Jacobsen aus Hestoft wird den Verlauf der Vegetation ausführlich erläutern und auf die gegenwärtige Problematik der Feldbestellung, insbesondere auf den Pilzdruck infolge der Feuchtigkeit, eingehen.
2. Feldbegehung mit Jürgen Jacobsen
Am 16.4.2021 findet die nächste Feldbegehung statt. Der Raps geht in die Knospenphase und das Wintergetreide beginnt zu wachsen. Der milde Herbst und die Frostperiode im Februar haben den Beständen gut getan. Der Pilzbefall hält sich infolge dessen in Grenzen. Durch die Resistenzerscheinungen bei einigen Planzenschutzmitteln sehen die Landwirte hinsichtlich der Unkrautbekämpfung bei Getreide und Raps allerdings erhebliche Probleme auf sich zukommen. Jürgen Jacobsen wird auch diesmal wieder fachkundig Ihre Fragen beantworten. Themen werden sein: Bodenkunde, Insektizide, Einsatz von Glyphosat.
1. Feldbegehung mit Jürgen Jacobsen
Am 19. März beginnt im monatlichen Turnus wie in den Vorjahren eine Reihe von Feldbegehungen. Jürgen Jacobsen, Landwirt aus Hestoft, erläutert die aktuelle Situation auf den Feldern und die in den nächsten Wochen folgenden notwendigen Arbeiten. »Boden, Mutter unserer Ernte«, der Grundgedanke, von dem sich Jürgen Jacobsen leiten lässt. Insbesondere wird er bei den Führungen auf Bodenschutz und Insektenschutz eingehen, Maßnahmen, die auch im elementarsten Interesse der Landwirte sind. Auch das Problem der Nährstoffauswaschung, die Auswirkungen der Klimaveränderungen und die Verwendung von Glyphosat kommen zur Sprache.
In Ulsnis schnurrt der Bagger – Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein macht Salzwiesen noch attraktiver
[16.11.2020] In der Gemeinde Ulsnis an der Schlei, Kreis Schleswig-Flensburg, wird es ab Mittwoch, 18. November, auf den Salzwiesen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein wieder unruhig. Die Vielfaltschützer um Maßnahmenmanager Michael Ott wollen den seltenen Lebensraum Salzwiese am Ende des Weges »Ulsnisstrand« an der Schlei mit naturnahen Wasserstandsverhältnissen weiter für die typische Flora und Fauna aufwerten.
Deshalb rücken sie mit einem Bagger an, um an mehreren Stellen so genannte Grüppen – kleine Entwässerungsrinnen – anzustauen und Drainagerohre zu unterbrechen. Damit wird mehr Wasser in der Fläche gehalten, um einerseits Lebensraum für Feuchtwiesenarten zu schaffen und gleichzeitig klimaschädliche Gase in den vollgesogenen moorigen Böden zu halten, denn trockengelegte Moore und Moorböden zersetzen sich und geben dabei den Klimakiller CO₂ frei.
Zusätzlich wird in dem höher gelegenen Bereich der neun Hektar großen Fläche ein Süßwassertümpel angelegt. Über mehr Wasser in der Fläche freuen sich Kiebitz, Rotschenkel und Bekassinen, die bei der Nahrungssuche auf feuchte und stocherfähige Böden angewiesen sind. Gleichzeitig dient der Tümpel als Laichgewässer für bedrohte Amphibienarten, wie Moor- und Laubfrosch. Die Wasserfläche wird aber auch für Libellen und Wasserfledermäuse attraktiv sein, die dort ihre Jagdflüge machen werden. Abschließend wird die Fläche mit einem vogelfreundlichen Zaun versehen. Zusammen mit der bereits renaturierten Nachbarfläche entsteht dann eine Weidelandschaft, die von Rindern gepflegt wird.
Mit den biotopgestaltenden Maßnahmen will die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein auch das Naturerleben fördern, da die Fläche unmittelbar an einem Wanderweg der Gemeinde Ulsnis liegt. Es ist geplant für Besucher einen Beobachtungspunkt inklusive Schautafeln einzurichten.
Finanziert wird die Renaturierung aus Bundes- und Landesmitteln des Programms Gemeinschaftsaufgabe »Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes« (GAK).
Verantwortlich für diesen Text: Thomas Voigt, Nicola Brockmüller, Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, Eschenbrook 4, 24113 Molfsee, Telefon 0431/210 90-202 / -200, E-Mail: info@stiftungsland.de, www.stiftungsland.de. Die verweisenden Links auf de Wikipedia stammen von der Internetredaktion der Gemeinde Ulsnis.
Weitere Informationen
Auf unsere Nachfrage nach weiteren Informationen schickte uns Thomas Voigt vom Team Medien und Kommunikation der Stiftung Naturschutz am 23.11.2020 eine PDF-Datei des Maßnahmenplans Ulsnis II. Sie kann mit einem Mausklick auf das PDF-Symbol im Download heruntergeladen werden und zeigt die Details des Erhalts und der Entwicklung von Salzwiesen in Ulsnis.
Startschuss für die Streuobswiese im Süderfeld
[11.11.2020] Die Gemeinde Ulsnis erhält im Rahmen einer Förderung des Naturschutzprojektes »die lokale Aktion Schlei« vom Naturpark Schlei 40 Obstbäume gestellt, alles alte Sorten. Der erste Baum wurde heute auf einer Grünfläche im Süderfeld gepflanzt. Kommende Woche sollen noch 27 weitere folgen, auf insgesamt drei Gemeindeflächen im Süderfeld. Die restlichen Bäume werden noch an anderer Stelle im Dorf, wie zum Beispiel an den Klärteichen gepflanzt. Zusätzlich zu den Bäumen wird es noch einen bunten Blühstreifen sowie eine Fettwiese geben. Ulsnis leistet damit einen einen großen Beitrag zum Insektenschutz.
Die Mitarbeiter des Naturpark Schlei setzen verschiedene Naturschutzmaßnahmen in der Region im Einvernehmen mit den Landnutzern und Eigentümern um.
Ob Streuobstwiese, Amphibiengewässer, Blühstreifen oder Stoppelbrache – sie verhelfen unserer Natur und Landschaft gemeinsam mit den Menschen vor Ort zu mehr Vielfalt. Wichtig ist ihnen dabei ein absolut freiwilliges Vorgehen und eine Begegnung auf Augenhöhe damit Nutzung und Schutz der Natur zusammen funktionieren. (goe)
Die Presse dazu
Uwe Wallenstein, Redakteur der Wochenschau, hat über die Anpflanzung berichtet. Hier der Artikel (mit freundlicher Genehmigung der Wochenschau):
Obstbaum-Übersicht
Die Bäume sind inzwischen fortlaufend nummeriert, somit können Sie anhand der Nummer und untenstehender Tabelle den Baum bestimmen. Eine nähere Beschreibung des Baumes erhalten Sie, indem Sie den Link anklicken. Darüberhinaus finden Sie am neuen Wanderweg (Dreispitz) noch die Sorten Signe Tillisch, Holländischer Prinz und Winderatter Rubin.