Geleitwort aus dem Sommer 2010

Mehr als zwei Jahrzehnte sind vergangen seit der Herausgabe der ersten Chronik der Gemeinde Ulsnis im April 1987. Es ist dem Arbeitskreis unter der Leitung von Richard Krohn und Werner Gabriel und den vielen Helfern zu verdanken, dass wir nun eine aktualisierte Fassung der Chronik vorliegen haben. Herzlichen Dank dafür.

Gemeinden entwickeln sich in einem Prozess von Wechselwirkungen zwischen Althergebrachtem und Neuem – so auch Ulsnis. In diesem Sinn sind hier ein anregendes Vortrags-, Kunst- und Kulturleben sowie eine Förderkultur entstanden, die eine Bereicherung für die Gemeinde darstellen.

Ein beeindruckendes kulturelles Erbe stellt die zentral gelegene St. Wilhadi-Kirche mit Glockenturm und Pastorat in neuem Glanz dar.

Die Zuwanderung neuer Einwohner verlief nach und nach. So mancher Feriengast und vorbeisegelnde Schleiliebhaber ist später als Rentner oder Pensionär hier sesshaft geworden und freut sich über die beiden Segelvereine und die Anlegestelle für Ausflugsschiffe. Einige Familien haben Zuwachs bekommen. Auch bildende und schreibende Künstler haben Ulsnis entdeckt. Das Kunsthandwerk fühlt sich hier wohl und selbst das Serien-Fernsehen ist hier mit dem »Landarzt« eingezogen. Essen, trinken und feiern ist auch in größerem Rahmen möglich dank unseres gelegentlich geöffneten Dorfgasthauses.

Die landwirtschaftlichen Anlagen und Fahrzeuge sind größer geworden und in Maßen breitet sich die Energiewirtschaft in Form von Solar- und Windkraft-Anlagen zur Nahversorgung aus. Das Handwerk hilft beim Bauen und der Energieversorgung. Über eine Belebung des Einzelhandels würde die Gemeinde sich freuen. Der Land- und Gerätehandel behaupten sich und eine Bank gibt es in Ulsnis. Die Sozialeinrichtungen Pflegeheim, Schullandheim, Kinderheime und Kindergarten runden das Bild ab.

Allen Einwohnern gemeinsam ist das grundsätzliche Bedürfnis nach strukturellen Verbesserungen und moderner Technik, nach Straßen, Feld-, Rad- und Wanderwegen und Kommunikationstechniken, die den neuen Bedürfnissen unserer Zeit so gut es geht angepasst werden müssen. Die Gemeindevertretungen haben mit wirtschaftlichem Geschick Mittel aufgebaut und eingeworben, um zum Beispiel die Wasserver- und -Entsorgung, die Dorferneuerung mit wunderschönen Reetdächern, den Straßen- und Wegebau und die Vorbereitung des schnellen Internetzuganges zu ermöglichen und nicht zuletzt auch die Badestellen zu verschönern und den Kindergarten auszubauen.

Beständigkeit und Sicherheit werden in der Gemeinde Ulsnis gepflegt. Hier besonderen Dank an die beiden Freiwilligen Feuerwehren Kius-Ulsnis und Gunneby. Auch Vereinen und Privatinitiativen verdanken wir beständiges dörfliches Kulturgut, sichtbar im Dorfmuseum, Lohmuseum, Bauerngarten, den Musikveranstaltungen in der Kirche, in Kulturscheunen und im Zelt mit dem Männergesangverein und der Kindergilde sowie den schleiübergreifenden Akteuren des Schleidörfertages. Und nicht zuletzt das kirchliche Leben mit Kirchenchor, Förderverein der Kirche und evangelischem Kindergarten tragen zur Geborgenheit im Ulsnisser Landleben bei. Ihnen allen sei gedankt.

Leben und leben lassen, das Beständige pflegen und genießen, vom Neuen Anregung holen und Weiterentwicklung zulassen, das Alles ist in Ulsnis möglich.

Ich wünsche den Bürgerinnen und Bürgern weiterhin gutes Gelingen!

Heidrun Karaca
Bürgermeisterin